Prag, Bratislava, Budapest und Bukarest heißen die Hauptstädte auf unserem ersten Streckenabschnitt zwischen Berlin und Istanbul. Mit dem Fahrrad immer stressig, haben wir uns nur für den Besuch einer entschieden, der unbekanntesten und vermeintlich unattraktivsten; Bukarest oder rumänisch „București“. Viele Pferdewagen, schöne bunte Straßendörfer, schlechte Straßen und die beeindruckenden Karpaten sollten doch nicht alles zum bisher so positiven Thema Rumänien sein.
Mit dem Rad das innerstädtische Hostel dieser 2 Millionen Einwohner zählenden Metropole (sechstgrößte Stadt der EU!) zu finden, war nach vielen kilometerreichen Tagen auf dem Rad ein anstrengendes Finale. Donnerstag ging es bei strömendem Regen und kalten 12 Grad auf Sightseeingtour (Freitag bei sonnigen 18 Grad). Ein bunter architektonischer Stilmix auf engstem Raum. Die monumentale Architektur Osteuropas, verbliebene französische Einflüsse in den Baustilen und gewaltig dimensionierte Werbemittel machen die Stadt zu einem eindrucksvollen urbanen Erlebnis, wogegen das eher dezentral strukturierte Berlin beinah klein wirkt. Im Mittelpunkt das bekannteste Gebäude der Stadt, der Parlamentspalast (Haus des Volkes), das nach dem Pentagon angeblich größte Gebäude der Welt. Es war ein spannender Tag und wir sind froh, dass wir uns den Radstress in die Großstadt angetan haben.
Unsere bärenstarke „Lokomotive“ Stefan hat uns übrigens nach 10 gemeinsamen Tagen verlassen, jetzt müssen wir wieder selber für Windschatten sorgen. Der Abschied mit einer letzten gemeinsamen „Essensorgie“ um 12 Uhr mittags an einer Kebab-Bude war schon ein wenig sentimental. Mal gucken, ob wir uns irgendwo in Asien wiedersehen.
Bin Ladens Ende haben wir übrigens in einem kleinen rumänischen „Alimentari“ im ländlichen Nirgendwo mitbekommen. Der Ladenbesitzer fuchtelte wild vor seinem kleinen TV-Gerät herum, im Bemühen, uns das weltgeschichtliche Ereignis zu erläutern. Wir brauchten ein wenig um es zu begreifen, am Ende von 120 nassen Kilometern. Begeistert gaben wir eine Runde Bier aus, an welchem der Ladenbesitzer aber nur zurückhaltend herumnuckelte.
Samstag geht es weiter nach Bulgarien und am 15. Mai wollen wir in Istanbul sein. Neue Bilder zu Rumänien gibt es unter „Fotos“.
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Gruss S und G
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