Wir müssen auf die Karte schauen, um uns zu vergewissern, dass wir noch in Ecuador sind.
Von allen Seiten tönt uns afrikanische Musik ins Ohr. Nach Quito hat sich das Bild völlig gewandelt und wird zu unserer Überraschung von den Afro-Ecuadorianern bestimmt, deren Vorfahren einst als Sklaven für die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen hierher verschleppt wurden. Alles ist anders. Die Kleidung, ein wenig das Essen, die Häuser. Ein merkwürdiger Kontrast.
1.045 km und drei Wochen sind wir durch Ecuador geradelt. Ans Herz gewachsen ist mir dieses Land in dieser Zeit nicht gerade. Zugegeben, wenn man sich größtenteils auf der zum mehrspurigen Highway ausgebauten Panamericana bewegt, hat man auch kaum Chancen, dass einem die Menschen, das Land, vertrauter werden. Doch wirkliche Alternativen gibt es bei dem übersichtlichen Straßennetz nicht.
Dabei hat Ecuador durchaus auch schöne Seiten. Städte wie Cuenca, für mich die schönste Stadt die ich hier kennengelernt habe, haben Charme, Flair und das gewisse „etwas“. Quito, eingeklemmt in ein langes Tal, erinnert an La Paz und man kann in der Altstadt mehr als drei Tage zwischen den alten Kolonialhäusern, durch die steilen Gassen und die vielen wundervollen Kirchen schleichen.
Das Reisen per Rad in Ecuador ist anspruchsvoll, viel mehr, als ich es erwartet habe. Jeden Tag ist es Arbeit, kein Tag, an dem das Rad „einfach“ mal so rollt und – ich bleib dabei – mit seinen endlosen und steilen Anstiegen, den Hitzeattacken bis 40 Grad und dem allgegenwärtigen Wind ins Gesicht, der sich oft genug zum Sturm ausgewachsen und uns gerade in den letzten Tagen noch einmal so richtig „gesandstrahlt“ hat, ist es einfach nur gnadenlos.
Jetzt freuen wir uns auf Columbien und hoffen, dass dieses Land uns mit etwas mehr Sanftheit begegnen wird.
Und alle, die mir in den letzten Wochen geschrieben und vergeblich auf eine Antwort gewartet haben, sie mögen mir verzeihen. Mein Postfach war mehrfach überfüllt und viele eMails sind „verloren“ gegangen.
Die Bilder Ecuador Teil 2 sind online.
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Liebe Grüße aus Hamburg von Sandra, Lea und Lutz
Kolumbien ist auf jeden Fall ein wunderbares Land aber "nicht ohne" - passt auf euch auf.
Viele Grüße aus Berlin
Marie
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