Das Land will über eine Hügelkette mit deftigen 10 %igen Steigungen, bei unbarmherzigen heißen Temperaturen weit über 30 Grad und einem strammen Gegenwind erobert werden – für unsere Beine nach all den „Flach-Kilometern“ eine handfeste Irritation. Dafür ist der Grenzübertritt mit den freundlichen Grenzern an dem kleinen Häuschen nach 5 Minuten abgehakt, auch mal schön!
Alles ist hier ein bisschen anders. Wir sind überrascht. Die Häuser sind bunter, die Bushaltestellen hübsch verziert und jede anders, die Reisfelder sind grüner, die Menschen freundlicher – na, jetzt ist der Blick wohl doch etwas verklärt …
Trotzdem wähne ich mich kaum noch in Asien, das Straßenbild hat sich abrupt gewandelt. Es gibt nicht mehr die typischen asiatischen Sonnenschirme, keine Essstäbchen, die Mönche in ihren farbenfrohen Gewändern fehlen völlig im Straßenbild, die Frauen tragen im muslimischen Malaysia fast alle wieder Kopftuch, erstmalig gibt es vor jedem Haus Abfallbehälter, an den vielen roten Ampeln wird konsequent gestoppt, der Muezzin ruft seine Gebete und alles ist irgendwie deutlich geordneter und vor allem entwickelter. Erstmalig in Asien sehen wir richtige Sportler, eine Rennradtruppe, mehrere Läufer auf der heißen Landstraße und in jedem kleinerem Ort Fußballspieler auf gut gepflegten Plätzen. Der erste Besuch im Supermarkt ist eine Wohltat für die Augen – endlich kann man mal wieder ganz normal einkaufen, nicht nur irgendwelche schrottigen Süßigkeiten in Kleinstverpackungen. Meine größte Eroberung ist ein ganz normaler 500 g Becher Joghurt mit Tamarinde, dazu Mangosaft und Haferkekse – nach 130 km auf dem Rad ein großartiges Abendbrot.
Von Butterworth setzen wir mit der Fähre nach Penang/ Georgetown über und legen einen Ruhetag im Backpackerviertel ein.
Georgetown gehört wegen seiner ethnischen Vielfalt zum Weltkulturerbe und ist eine Stadt voller Gegensätze. Moderne und eine charmante Altstadt stehen sich auf engstem Raum gegenüber. Die verschiedenen Kulturen und Religionen prägen das Stadtbild, Moscheen, Kirchen, hinduistische und chinesisch-buddhistische Tempel stehen zwischen alten Kolonialhäusern. Selbst Karl May residierte hier schon und lies sich inspirieren. Meine Neugier ist endlich wieder entfacht und ich streife einen Tag durch die Stadt mit ihrer geheimnisvollen Atmosphäre.
Im indischen Viertel duften Masalatee, scharfer Curry aus den Garküchen und Räucherstäbchen, faszinierende Seidenstoffe verlocken zum Kaufen. Das chinesische Viertel ist bunt geschmückt und bereitet sich auf das morgige Neujahrsfest vor.
„Eine Stadt will von oben erobert sein“ – ist die Maxime von Alex. Also erklimme ich den Kek Lok Si Tempel, der hoch über der Stadt thront und beschenke mich mit einem großartigen Blick.
Ein Tag ist fast zu wenig und am Abend kehre ich müde und mit einem Kopf voller Bilder zurück – ich glaub, ich brauch einen Ruhetag.
Malaysia wollten wir eigentlich nur für kurze 160 km streifen und von Penang mit der Fähre nach Indonesien weiterreisen. Doch es kommt wieder einmal anders und darüber bin ich nicht traurig. Die Fährverbindung nach Medan ist eingestellt, so dass wir nun doch noch weitere 500 Kilometer über Kuala Lumpur bis nach Melaka unter die Räder nehmen werden – Städtenamen mit exotischem Klang.
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Die Fotos von Malaysia Teil 1 sind online.
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Alles Gute
Jörn
wir lesen seit einiger Zeit hier mit und hatten schon so manches Dejavu.
Wir sind seit knapp 3 Monaten in Malaysia und Thailand unterwegs. Eure weitere geplante Strecke sind wir nordwärts gefahren. Auf unserer HP findet Ihr einige Tips dazu. Viele Grüße aus Terrengganu
Peter & Anja
ich kämpfe mal wieder bei deinem Arbeitgeber und da habe ich viel Zeit um immer mal zu schauen ob bei dir alles i.o. ist. Las es dir gutgehen und Grüß das schöne Wetter da unten in der Heimat ist es gerade nicht so pralle!!! Dauerregen bei 5°C
LG Mario und Sabi
herzlich willkommen in der Zivilisation.Es ist immer wieder interrissant dein Bericht zu lesen.Wünsche dir noch alles Gute und viel Kraft in den Beinen.
Gruß Rene
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