Kashgar - Wir sitzen vor einem herrlichen Teller dampfender Nudeln (al-dente), mit scharf gewürzter nicht-fettiger Gemüse/Fleisch Sauce, das Schmatzen anderer Gäste ignorierend. China begrüßt uns mit 120 staubigen Baustellenkilometern. Vor dem Lokal die traditionellen mit bunten Deckchen und Trotteln verzierten Motorräder. Eine strenge Mutter nötigt ihre übertrieben gut angezogene 7-jährige Tochter, ihre wenigen brocken Englisch an uns zu erproben. Gleich nach der Grenze begegnet uns das unverwechselbare China. Besonders auf die Chinesische Küche freuen sich unsere ausgehungerten Körper, nach darbenden Wochen in Central-Asien.
Der Grenzübergang war wieder mal ein Wechsel in Extremen, vom eher schläfrigen Tadschikistan, hin zum quirligen und daueraktiven China. War der erste Ort (Ulugdat) noch ganz altes traditionelles China, mit Behausungen die eher nach Arbeitsbaracken aussahen, trauten wir im nächsten Ort (Wuqia, in unserer Karte gleich groß markiert) unseren Augen nicht. Geräuschlos rauschten nagelneue Elektroroller mit modern gekleideten Menschen an uns vorbei, eine perfekte neue Kleinstadt im Schachbrettmuster angelegt, wie aus dem Erdboden gestampft. Die Dynamik dieser Nation ist auch in der hintersten Ecke der Provinz Xinjiang nicht zu übersehen.
Wir haben das Spektakel Pamir-Highway (Fotogalerie Teil 2 jetzt unter „Fotos“) noch nicht verdaut, da prasseln schon viele neue Eindrücke auf uns ein. Manchmal geht es fast ein wenig zu schnell. Nach drei intensiven Wochen in Tadschikistan haben wir uns in Kashgar eine Woche Pause verordnet. Pflege der müden Körper und Räder, am Computer arbeiten, Packtaschen mit Essen auffüllen und sonstige Besorgungen machen. Es wohnen zwar „nur“ 350.000 Menschen in der westchinesischen Metropole, aber Lärmpegel und Hektik lassen im Zentrum eher auf eine internationale Millionenstadt schließen. Die letzten Tage des Ramadan erfordern Disziplin von uns. Die meisten Restaurants sind erst ab 22.00 Uhr geöffnet und die auf der Straße erstandenen Köstlichkeiten dürfen nicht öffentlich gegessen, sondern müssen ins Hostel getragen werden.
Kashgar steht schon immer im Zentrum innerchinesischer Konflikte (so auch durch aktuelle Anschläge/Krawalle). Die vielen ethnischen Minderheiten, wie die Uiguren, fühlen sich von den zugezogenen Han-Chinesen unterdrückt. So teilt sich die Stadt in eine faszinierende, bunte und traditionelle „Old Town“ und eine moderne, typisch chinesische Großstadt auf. Leider verdrängt die Moderne das Traditionelle zunehmend. In unserem direkt in der Old Town gelegenen Traveller Hostel wimmelt es wieder von Radfahrern und Backpackern und der Informationsfluss läuft auf Hochtouren.
In den geplanten 6-8 Wochen China werden wir durch die Provinzen Xinjing, Qinghai, Sichuan und Yunnan radeln und dann weiter nach Laos. Von den rund 5500 chinesischen Km müssen wir aus Zeitgründen allerdings rund 2000 km mit dem Bus zurücklegen. Zunächst fahren wir südlich entlang der Takla Makan-Wüste bis Golmud, bevor wieder die Berge rufen und wir am östlichen Rand Tibets uns gen Süden bewegen. Tibet ist für Individualreisende leider weiterhin tabu.
Wir sind schon froh, dass wir uns mit „Fahrzeug“ alleine in China bewegen können. Alle Motorräder und Autos die mit uns einreisten, können dies nur im Zusammenhang mit der Buchung eines teuren Chinesischen Guides.
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Ihr seit die Grössten ! ... Haltet durch beim scharfen Essen ;-) !
.. und an die Leser .. werdet Fans
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Unglaublich schöne Fotos!!! Aber wer ist der bärtige Clochard??? Lach. Nein Alex, steht dir echt gut und verwandelt dich, in das was du bist. "Ein globtrottender Abenteurer". Aber aufpassen, dass der Bart nicht zu lang wird, sonst blockiert er am Ende noch dein Vorderrad!!! Ich freue mich für euch, dass ihr den Ramadan und die Fastenzeit, gut überstanden habt und nun die chinesische Küche genießen könnt. Ich wünsche euch eine tolle Reise durch das Reich der Mitte, mit Rückenwind und schönen Impressionen, an denen ihr uns hoffentlich in Wort und Bild teilhaben lasst. Grüße aus Hannover Tim P.S. Endlich ist September und wir können offiziell aufhören auf den Sommer zu warten und uns auf den Herbst freuen.
Wir sind nun mittlerweile zu dritt - unser Sohnemann Jakob Alvin hat das Licht der Welt erblickt und genießt nun sein Wonneproppenleben! Mal sehen ob er später auch mal auf solch verrückte Ideen kommt wie ihr... ;) Liebe Grüße von uns dreien
eine unglaublich beeindruckende Beschreibung Eurer bisherigen Reise, mein allergrößter Respekt! Es sind auch sehr tolle Fotos dabei!
Und Du hast Recht, Alex, wie man gute Webseiten macht, scheinst Du auch zu beherrschen!
Wünsche Euch beiden weiterhin so viele tolle Erfahrungen und Zwischenpunkte.
Byte-Grüße aus Berlin
Florian
Hochachtung vor eurer Leistung und eine weiterhin gute Reise!
Grüße Mario&Sabi
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