Kultur- statt Radreise, Urlaub vom Rad oder körperliche und geistige Regeneration, wie immer man es sehen will. Wir haben uns eine ganze Woche „radfrei“ gegönnt, bevor es dann in die wüstenhaften Weiten Zentralasien bzw. der Seidenstraße geht. Mit dem Bus fuhren wir für vier Tage nach Teheran und drei Tage nach Esfahan. Unser ständiger Begleiter waren Hitzegrade um 40 Grad. Zwischen 13 und 17 Uhr ging nix und es bestand die Alternative zwischen Schattensuche in den vielen überraschend schönen und sauberen großstädtischen Parks, klimatisierten Hotelzimmern oder gekühlten „CoffeNet“ Läden.
Teheran ist an sich keine nennenswert schöne Stadt, zu Fuß schon gar nicht. Die riesigen Distanzen lassen sich nur mühsam mit spärlichen zwei Metrolinien (für uns wurde immer aufgestanden und Plätze frei gemacht!) und halbwegs günstigem Taxifahren bewältigen. Taxifahrer ist der, der anhält und sich dafür ausgibt, erkennbar ist es meist nicht. Allen Autofahrern ist eine halsbrecherisch wirkende Fahrweise gemein. Es sieht nach blanker Anarchie im Straßenverkehr aus, geht aber irgendwie immer gut aus. Ob Schah-Palast (nicht so spannend), Milad-Tower (spektakulärer Blick auf die Stadt), Azadi-Monument (Irans bekanntestes Denkmal, ein schöner schlichter Bau), Basar (nicht besser als woanders) oder die ehemalige amerikanische Botschaft (Geiseldrama Ende der 70er), alles braucht seine Zeit in dieser riesigen Stadt.
Von Teheran aus fuhren wir in 6 Stunden per Bus durch die Wüste ins rund 500 km südlich gelegene Esfahan, die eigentliche Kulturhauptstadt des Landes. Hier reihen sich die spektakulären blauen Kuppeln der großen und berühmten persischen Moscheen nur so aneinander. Abends versammeln sich die vielen iranischen Touristen auf dem riesigen, mehrere Fußballfelder großen Platz „Meydan-e Emam“ und picknicken vor sich hin. Wir finden allerdings kaum eine ruhige Minute und werden beinah ununterbrochen in Gespräche verwickelt. Da bleibt irgendwann nur die Flucht ins Hostel.
Natürlich sind auch interessante Diskussionen dabei. Wir sprechen mit einem Afghanen, der sich um die Bildung und Integration der vielen Flüchtlinge aus seinem Heimatland kümmert. Er lobt den hohen Sicherheitsstandart im Iran, für seine durch Gewalt und Unsicherheit traumatisierten Landsleute ein hoher Wert. Da will er sich nicht über die politischen Einschränkungen beschweren. Wir können ihm in diesem Punkt beipflichten, selten hatten wir ein so hohes individuelles Sicherheitsgefühl wie im Iran. Bei den vielen jungen Menschen geht es dagegen vehement um mehr Freiheit und Perspektive. Am Nachmittag werden wir in einem Park auf eine Picknickdecke eingeladen. Drei Generationen sitzen zusammen. Sie erzählen uns, wie zufrieden sie mit ihrem Präsidenten sind. So unterschiedlich sind die Sichtweisen.
Nun sind wir wieder am Kaspischen Meer, statt trockene 40 sind es wieder schwüle 30 Grad. Wir sind froh, die Räder samt Gepäck unversehrt vorgefunden zu haben. In den nächsten zwei Wochen stehen rd. 1100 km bis zur Grenze nach Turkmenistan (200 km östliche von Mashhad) an.
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schön von Euch zu lesen, die Berichte und Fotos werden immer exotischer (für die hier "Daheimgebliebenen"). Es ist immer wieder spannend Neuigkeiten von Euch zu lesen/sehen. Lasst es Euch gut gehen und weiterhin viel Spaß und Rückenwind :-)
Viele Grüße aus dem Norden von Sandra, Lea und Lutz
ich wünsch Euch eine unfallfreie gesunde Reise, ich beobachte das von Anfang an mit unheimlich viel Freude. Btw, auffallend ist neben der tollen Reiseberichterstattung die Qualität der Fotos, das ist wirklich toll anzuschauen !!!
Alles Gute und bis dann
Steffen
Besonders beeindruckend, ihr habt nicht wirklich "Unendlicher Spass" als Buch dabei? Das wiegt doch Tonnen!
heute möchte ich mich auch mal zu Wort melden. Ich schaue fast täglich auf Eure Seite, um zu schauen ob es einen neuen Bericht oder Fotos gibt. Ich hoffe Ihr haltet dies so bis zum Schluß durch. Wenn die Technik nicht versagt, sollte es klappen.
Gruß und weiterhin gute Fahrt Tom
heute möchte ich mich auch mal zu Wort melden. Ich schaue fast täglich auf Eure Seite, um zu schauen ob es einen neuen Bericht oder Fotos gibt. Ich hoffe Ihr haltet dies so bis zum Schluß durch. Wenn die Technik nicht versagt, sollte es klappen.
Gruß und weiterhin gute Fahrt Tom
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