Valparaiso - Was für eine Stadt offenbart sich da! Mit heruntergeklappter Kinnlade, in 2 Stunden 96 Mal auf den Auslöser drückend, vor Staunen in Hundehaufen tretend und mit Ah und Oh nach links und rechts, lassen wir uns durch die Stadt treiben.
Valparaiso, kurz „Valpo“ genannt, klebt als einziger großer Farbtupfer an den zum Meer herabfallenden Berghängen.
Die uralten Schrägaufzüge erschließen die steilsten Teile der Stadt und schnaufend kämpfen wir uns auf unserem „Spaziergang“ auf Straßen mit Steigungswinkeln bergan, die per Rad unmöglich zu erklimmen wären.
Man glaubt, Bansky hat sich hier verwirklicht. Die Stadt ist ein einziges Graffiti. Jede Wand, jeder Laternenpfahl, jeder Wasserhydrant wird in das Bild eingebunden. Kein Bebauungsplan hat Gültigkeit. Die einzige Bedingung die gilt: farbig. Oft stehen wir mit verdrehtem Kopf vor den Bildern, versuchen die Botschaft zu entschlüsseln, fühlen uns manchmal etwas verschaukelt, sehen auch die überstrichene Armut, die vielen Wellblechhütten, besuchen das Haus von Pablo Neruda und sind gefangen; von der Fantasie, der Kreativität, der Lebensfreude.
Das Nachtleben von Valpo ist nicht viel anders. Ein Club reiht sich an den anderen, in jedem wird Livemusik gespielt – jeder der möchte darf auf die Bühne – und es wird gefeiert bis tief in die Nacht, an jedem Tag der Woche …
Völlig benommen und mit einem Kopf voller Bilder verlassen wir die Stadt in nördliche Richtung. Ab jetzt wird richtig Rad gefahren!
Vom Pazifischen Ozean weht uns eisig kalte Luft entgegen. Die Panamericana ist erst einmal eine Autobahn und so weichen wir schnell in die Berge aus, was ein schweißtreibender aber dafür umso schönerer Umweg wird. Robby macht dem Aufdruck auf seinem Trikot alle Ehre; er quält sich auf seinem ungewohnten Gefährt über die steilen Schotterpisten die Pässe hoch.
Doch wie immer abseits der großen Straßen, werden wir mit großartigen Ausblicken auf die schneebedeckten Gipfel der Anden, einem Sternenhimmel, der einem die Tränen in die Augen treibt, und unermesslicher Stille in der spröden trockenen Wüstenlandschaft belohnt.
In dem winzigen Ort Combarbala legen wir einen Ruhetag ein und das einzige was wir tun ist „nichts“. Das liebevoll eingerichtete Hostel ist eine kleine Oase in der Wüste. Die letzten Tage haben mächtig Körner gekostet.
Die nächsten 2 Tage werden wir weiter durch die Berge ziehen und ab La Serena auf die Panamericana zurückkehren.
Die Bilder von Chile Teil 2 sind online.
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danke für den tollen Bericht und die sensationellen Fotos! Es ist immer wieder eine große Freude euch vom Schreibtisch aus ein kleines Stück auf eurer wundervollen Reise begleiten zukönnen.
Wir wünschen euch weiterhin eindrucksvolle Erlebnisse und freuen uns schon jetzt auf die nächsten Berichte!!!
Alles Liebe aus der Heimat
Steffi und Jerome
liebe Gruesse aus Santiago, wir verfolgen euch hier auf der Webseite. Falls ihr in die grosse Mine wollt von der wir sprachen gebt einmal bescheid wann ihr ankommt. Unser Freund arbeitet dort als Ingenieur und wuerde euch auf eine Liste eintragen, denn so auf blauen Dunst koennte es schwierig werden meint er. Also bleibt gesund und weiterhin viele schoene Eindruecke fuer Euch. Marco und Cynthia
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