Den richtigen Rhythmus zu finden ist auf einer langen Reise wichtig. Ein ganz guter Maßstab ist die Anzahl der Kilometer, die man im Schnitt pro Woche auf dem Rad zurücklegt. Zumindest war das für uns bisher ein guter Anhaltspunkt. Schließlich geht es um die richtige Balance zwischen Sport und Reisen. Zielfokussiertes Kilometerfressen mit Scheuklappen oder entdeckendes Reisen, das „auch mal stehen bleiben“ möglich macht - ohne Frage eine höchst subjektive Betrachtung.
Wir haben die gesamte Reise mit einem Schnitt von rd. 400 km die Woche geplant, in dem Wissen, dass es Phasen geben wird wo wir auf Visa warten, Städte angucken, Räder reparieren, krank sind oder einfach mal nichts tun. Eine „normale“ Tagesetappe wird zwischen 80 und 120 Kilometer lang sein.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob man auf dem „Friendship Highway“ in Tibet unterwegs ist und langsam einen Pass von über 5000 Meter Höhe hoch kriecht, möglichst noch auf „Piste“, oder ob der Wind einen in Wyoming über perfekte amerikanische Highways durch die Prärie schiebt. Im ersten Fall liegt der Tagesschnitt unter 10, im zweiten Fall über 20 km/h. Durchschnittlich sind es meistens rund 15 km/h; entsprechend unterschiedlich lang sind die Etappen.
Eine speziell sportliche Vorbereitung betreiben wir nicht. Relativ langsames Reiseradeln ist im Alltag schwer simulierbar. So sitzen wir aktuell einmal die Woche für zwei Stunden auf dem Rad, legen fast alle täglichen Strecken in der Stadt per Rad zurück und gehen zweimal die Woche schwimmen. Die Fitness wird mit dem Start der Reise automatisch kommen, anfängliche Schmerzen (Gesäß…etc.) werden akzeptiert.
Bleibt die subjektive Frage: Wann ist es Reisen und ab wann „nur“ noch Sport? Der Titel der News beantwortet diese Frage. Allerdings wissen wir nicht, wie fit wir nach einem halben Jahr sein werden, dann lautet die Antwort vielleicht anders.
zurück
Kommentar hinzufügen