Land: Deutschland

Auf unserer ersten Reise mit dem Rad, im Oktober 2004, begegnete uns im heißen, bergigen Andalusien ein radelnder Holländer, stilecht mit bepacktem Hollandrad, dazu Badelatschen, abgeschnittene Jeans und lockeres Baumwollhemd. Seelenruhig klopfte er am Wegesrand ein paar Mandelkerne auf. Wir kamen ins Gespräch und er berichtet uns von seiner bisher faszinierendsten Reise durchs indochinesische Laos.

Diese Begegnung hat sich uns eingeprägt. Nicht nur begründete es unsere Reise durch Laos im Oktober 2005, sondern auch die Erkenntnis, wie grenzenlos die Freiheit beim Radreisen doch ist. Es gibt keinen Dresscode, keine Normen, Zwänge oder zu erfüllenden Erwartungen, außer vielleicht die eigenen. In den folgenden Jahren begegneten uns endlose Varianten von individuellen Ausrüstungslösungen; vom wollenden Hippielook mit dicken Wanderstiefeln, bis hin zu super sportlichen Varianten mit völlig gleich gekleideten Partnern und Deutschlandbeflaggter Wimpelstange. Die gepäcktechnischen Zuladungen bewegen sich irgendwo zwischen 20 und 80 kg pro Rad.

Wir schwören auf Mountainbike-Radschuhe und Klickpedale und tragen immer ein Helm. Mehr als 35 Kilo Gepäck pro Rad sollen es nicht werden, also ca. 10-15 Kilo mehr als bei unseren sonstigen vierwöchigen Trips. Funktionsbekleidung macht einfach Sinn, am besten dünne Teile für eine Bekleidungspolitik nach dem Zwiebelprinzip. Absoluter Favorit auf dem Rad ist eine dünne Windstopperweste!

Zwei Dinge sind ganz wichtig: Die Bekleidung für die Phasen ohne Radfahren darf nicht nur nach Outdoor und Funktion aussehen, wird bestimmt von absoluten Lieblingsteilen und Partnerlook „geht gar nicht“.

Apropos „Dresscode und Normen“. Schaut man in den aktuellen Globetrotterkatalog fällt schnell auf, das der Bereich „Radreisen“ deutlich größer geworden ist. Der aktuelle Radboom scheint also auch hier zu greifen. Kann man sich bald keine Badelatschen mit abgeschnittenen Jeans mehr auf dem Rad erlauben?

Hier unsere genaue Ausrüstungsliste.