Land: Peru

Huancayo ist eine bunte und quirlige Stadt mit knapp 350.000 Einwohnern. Touristen gibt es hier nicht, dafür umso mehr fröhliche Menschen. Die Frauen sind einfach unschlagbar. Schlendere ich über den Markt, ergreifen sie meine Hände, stellen erschrocken fest, dass sie kalt sind und alle wollen sie jetzt wärmen. Sie lachen und scherzen und freuen sich unendlich,  wenn ich mit ihnen ein wenig, mit meinen inzwischen doch schon deutlich ergiebigeren Spanisch, spreche. Und doch macht mich die Stadt nicht gerade glücklich. Seit zwei Tagen lieg ich die meiste Zeit auf dem Fußboden im Hostel, die Beine hoch in der Luft und bitte meinen schmerzhaften Rücken mir wieder gnädig gestimmt zu sein.
Die Strecke von Ayacucho entlang des Rio Mantaro ist zwar landschaftlich wunderschön, mit ihren permanenten giftigen kurzen Anstiegen auf ruppiger Piste aber einfach zu viel für meinen Rücken. Er verweigert den Dienst und es fällt mir natürlich schwer, dies zu akzeptieren.

In Ayacucho treffe  ich Leen aus Holland wieder. Er ist fast zu gleicher Zeit wie wir aufgebrochen, auf ganz ähnlicher Route unterwegs und immer wieder haben sich unsere Wege gekreuzt. Zuletzt haben wir vor einem Jahr eine Woche in Samarkand auf das Visum gewartet. Leen will so weit wie möglich Richtung Alaska fahren, legt wohl eher ein höheres Tempo vor, wir fahren trotzdem ein Stück zusammen.

Irgendwo steht plötzlich ein verheißungsvolles Schild am Straßenrand: Agua calientes – heiße Quellen. Wow, das klingt wie die Rettung. In einer abenteuerlichen Aktion bugsieren wir in einer kleinen schaukelnden Gondel Gepäck samt Räder über den reißenden Fluss, um letztendlich in einen handwarmen Pool zu springen. Na ja, da standen Aufwand und Nutzen dann doch in einem nicht so ganz optimalen Verhältnis.

Die Bilder Peru Teil 5 sind online.